26.2.13

Komischer Abschied

Diese Woche nehme ich Abschied.

Abschied von einem Kind, welches diesen Abschied nicht verdient hat.

Letzten Freitag bekam ich einen Anruf, dass ein Kind, welches in meiner Klasse ist, nur noch eine Woche bei uns in den Kindergarten gehen würde.

Es kommt schon mal vor, dass ein Kind umzieht. Das ist auch weiter gar nicht schlimm.

Bei diesem Kind ist es aber anders.

Es muss die Pflegefamilie verlassen. Weil es dort nicht mehr geht.

Ein Kinderheim wird sein nächstes Zuhause sein.
Es zieht ohne Eltern dorthin. Ohne Geschwister. Hat keine Mama und keinen Papa mehr. Keine Spielgefährten. Nichts mehr...

Wenn ich jetzt jeden Tag die Sachen von diesem Kind sammle und in eine Mappe lege, wird es mir richtig schwer ums Herz.

Nein, ich möchte dieses Kind nicht ins Ungewisse ziehen lassen. Gerade dieses Kind nicht, weil es schon so viel durchmachen musste. Weil seine leibliche Mutter nicht fähig ist, dieses wunderbare Kind zu lieben.

Wer wird es in Zukunft lieben? Wird es von nun an im Heim gross? Wieso wurde es aufgegeben? Gibt es Menschen, die sich gut um dieses Kind kümmern werden? Zu wem kann es gehen, wenn es traurig ist, Heimweh hat? Wird es wieder einmal jemandem "Mama" und "Papa" sagen können? Was passiert mit dem Herz dieses kleinen Kindes? Verkraftet es den ganzen Umzug?

Manchmal ist das Leben nicht fair :-(...


23.2.13

Projektwoche

Diese Woche fand an unserer Schule eine Projektwoche statt. Ich bot einen Kurs unter dem Motto "Wellness" an.

Klingt doch entspannend :-)?

Da ich eine Limite an Kindern festsetzte, hatte ich bloss 20 Kinder.

Von Entspannung konnte nicht die Rede sein. Die Kinder waren total motiviert dabei und sehr ehrgeizig. Ich merkte schon am Montag, dass ich noch viel mehr vorbereiten muss, da sie so schnell waren.

Am Montag bastelten wir Wellness-Körbchen, führte ich einfache Massagetechniken ein und kamen Spiele nicht zu kurz.

Am Dienstag bot ich diverse Posten an: versch. Massagetools basteln, Gesichtsmasken, Fussbad, Kneipen (da weiss ich allerdings nicht, ob ich das so richtig gemacht habe ;-)...), Augenbinde nähen, Hand- und Fussmassage mit Lavendelöl, Badesalz herstellen, Schminken etc.

Am Mittwoch konnten wir die Posten fertigstellen, aber es kamen noch 5 zusätzliche Posten dazu.

Am Donnerstag besuchte uns eine Physiotherapeutin und machte unsere Muskeln fit. Die Kinder fanden das sehr anstrengend, doch die Massage am Schluss belohnte die harte Arbeit zuvor. Es gab einige Kinder, die anfangs noch ein bisschen ängstlich waren, neue Bewegungen auszuprobieren und am Schluss wie Profis dastanden :-)!

Am Freitag beendeten wir die Projektwoche mit Wellnessdrinks. Diverse Spiele machten den Anfang und die Gummibärchen-Eiswürfel mussten auch gleich ins Gefrierfach. Die Kinder konnten dann einen Bestell-Zettel ausfüllen und ankreuzen, welche Früchte sie im Wellness-Drink haben wollten. Im nächsten Schritt verzierten sie ihre Becher mit einem farbigen Zucker-Kokosraspel-Rand. Dann kam der wohl anspruchsvollste Teil: Früchte schnetzeln (mit 20 Kindern *help*). Mein Adrenalin-Spiegel hat sich unterdessen wieder normalisiert. Die Früchte mussten sie anschliessend mit dem Stabmixer pürieren (auch da schüttete ich viel Adrenalin aus ;-)...) und zum Schluss dekorierten wir das Ganze noch mit Früchte-Gummibärchen-Spiesschen und einem Cocktailschirmchen. Die Drinks sahen wunderschön aus und während dem Trinken meinte ein Junge, er komme nächstes Jahr wieder ins Wellness ;-). Die anderen Kinder riefen im Chor: "Ich auch!"

Ist ja eigentlich sehr schön, aber eine solche Woche raubt einem jegliche Energie und nächstes Jahr wird es bestimmt ein anderes Thema geben ;-)! (Das habe ich den Kindern aber nicht gesagt ;-)...)

Heute fällt es mir schwer wieder ans Vorbereiten zu denken. Deshalb habe ich den Tag mal mit wunderbarem *Nichtstun* begonnen :-)!


18.2.13

Winter auf dem Friedhof

Beim Besuch auf dem Friedhof herrschte eine ganz besondere Stimmung. Es war bereits am Eindunkeln, der Schnee glitzerte auf Julias Grab und die Schneedecke, die mir anfangs noch Mühe machte, schien wie eine Bettdecke zu sein.

Ich bin gespannt, wie der Blumen-Schmetterling nach dem Winter aussieht!









Ich wünsche allen eine gute Woche!

11.2.13

Berg und Talfahrt

Ich schäme mich ja fast, so lange nicht mehr geschrieben zu haben!
Wo soll ich beginnen :-)?

Der Skiurlaub in Fiss war wunderschön! Schaut selber mal, wie schön's dort ist!


Ich bin viel mit meiner Mutter über die "flachen" Pisten gefahren und Nachmittags war ich manchmal auch ein bisschen schneller unterwegs.

Wir hatten Sonnenschein, Regen, Schnee, Wind, Windstille - einfach alles!

Die Gemeinschaft mit meiner Familie genoss ich auch sehr. Da geht die Post immer ab!

Gegen Ende der Ferien erwischte mich die Grippe, die ich dann schön mit dem Rest meiner Familie teilte. (Teilen ist doch eine gute Eigenschaft?)

Gedanklich war ich viel bei Julia. Sie bewegte sich immer, wenn ich auf dem Sessellift sass. Ich heute noch überzeugt, dass sie grosse Freude am Skifahren hatte!

Ja, ich vermisse Julia immer noch jeden einzelnen Tag! Letzte Woche haben wir das Kinderzimmer weggeräumt. Das war schwierig. Aber wir haben es geschafft! Die Trauerecke haben wir unverändert gelassen. Es wäre für uns beide zu viel geworden.

Die Zeit vergeht unglaublich schnell. In einem Monat ist Julias Tod schon eine ganze Schwangerschaft her!

Ich wünschte mir so sehr, sie noch einmal im Arm halten zu können! Ohne stechende Infusion, ohne ans Bett gefesselt zu sein. Einmal mit ihr durch den Schnee gehen! Ob das im Himmel dann möglich sein wird?