18.4.13

Die Entscheidung

Wenn man während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder auch kurz danach ein Baby verliert, ist es ganz normal, dass der Trauerprozess einige Zeit beansprucht bis man für ein weiteres Baby bereit ist. Bei manchen Leuten geht es schneller, bei anderen weniger.

Mein Mann war schon viel früher wieder bereit für ein Geschwisterchen für Julia als ich. 
Mich quälten vor allem solche Fragen:

- Würde ich nochmals eine Schwangerschaft aushalten?
- Würde ich nochmals einen solchen Verlust verkraften können?
- Wie steht's mit dem Vertrauen, dass es auch gut gehen kann?
- Würde ich mich nochmals auf ein Baby freuen können?
- Würden mich die Sorgen so quälen, dass ich nicht genügend Liebe dem Baby geben könnte?
- Was, wenn wieder etwas nicht in Ordnung ist?
- Kann mein Körper schon eine nächste Schwangerschaft an? (Ich hatte ja erst gerade einen Kaiserschnitt)
- Würde ich genügend Unterstützung bekommen, wenn mir die Kraft oder das Vertrauen fehlen?
- etc.

Anfangs Januar war ich beim Endokrinologen und der fragte mich, ob wir wieder schwanger werden wollten. Ich sagte, dass wir dazu bereit wären, aber nicht forcierten. Er meinte, dass ich mit diesen Blutwerten eine Schwangerschaft vergessen könne. (Kenne ich das irgendwo her?)

Ende Januar erfuhren wir dann, dass wir schwanger waren.

Ich konnte es nicht glauben.

2 Schwangerschaftstest folgten und dennoch konnte ich es nicht glauben. Ich hatte doch gerade die Mens? 



Mein Frauenarzt bestätigte die Schwangerschaft und meinte, die Mens wäre ein Blutung wegen der aktuellen Entzündung. Ok, Überraschung, Freude, keine Freude - alles zusammen!

Ich wusste, dass Blutungen in der Frühschwangerschaft häufig ein schlechtes Zeichen waren. Deshalb wollte ich auch keine Freude zulassen. Die Angst, wieder einen Verlust durchstehen zu müssen, war sehr gross.

Doch das Baby scheint eine Kämpfernatur zu sein! 

Es entwickelt sich super und bereitet und nun sehr grosse Freude! 

Bald berichte ich mehr!


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