10.6.13

Gehen lassen...

Vor einem Jahr (am Montag) fand Julias Beerdigung statt. Heute, ein Jahr später, ist es so, als müsste ich nochmals diesen schweren Gang zum Friedhof machen.

Friedhof?
Was denn bitte soll daran "fried"-lich sein? Ich möchte doch gar nicht dorthin und erst gar nicht meine Tochter dort beerdigen.

Heute sehe ich tatsächlich ein, weshalb es Friedhof heisst. Ich finde dort Friede und Ruhe, fühle mich dem Himmel immer besonders nahe.

Vor einem Jahr mussten wir das machen, was unreal schien. Es sollte nicht sein, dass Eltern ihre Kinder begraben müssen. Ich wollte nicht hingehen und ich wollte es nicht wahrhaben.

Nun sehe ich ein, dass dieses "Gehen-lassen" doch ganz wichtig war. Dieser noch einmal sehr bewusste Abschied. Dennoch schmerzt es mich gerade heute wieder besonders, diesen Weg zurückgelegt zu haben. Es war so definitiv.

Müsste ich noch einmal dasselbe tun, würde ich es genau gleich machen. Zuerst Abschied nehmen beim Grab und nachher aufbauende, hoffnungsvolle Worte während der Abdankungsfeier hören.

Wenn ich heute vor Julias Grab stehe, weiss ich, dass ich unsere liebe Tochter in einem Augenzwinkern der Ewigkeit wieder in die Arme schliessen darf. Was für ein Versprechen!


Übrigens wurde das Grabmal heute fertig! Wir freuen uns darauf! Eventuell wird es schon am Mittwoch gsetzt.

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