29.11.13

Von Donnerstag bis Montag

Zwar komme ich im Moment nicht so viel zum Schreiben, dennoch gebe ich mein Bestes, mich immer wieder mal zu melden.

Stehen geblieben sind wir bei der Kontrolluntersuchung am Donnerstag vor der Geburt. Ich war ziemlich aufgeregt, denn ich spürte, dass nun das Schwangerschaftsende nicht mehr weit sein konnte.

Mein Mann hatte am Nachmittag frei und konnte auch mitkommen. Zuerst musste ich ein CTG machen. Unser Baby hatte stabile Herztöne, Wehen waren keine zu sehen. Das war ja bei Julia auch so und sie kam dann wenige Stunden später. Das sollte also noch nichts heissen.

Beim Ultraschall stellte mein Frauenarzt dann fest, dass unser Baby eine rasante Entwicklungskurve zeigte. Es wuchs innert 3 Wochen um ca. ein Kilogramm und wurde auf 3900 Gramm geschätzt. Da der letzte Kaiserschnitt noch nicht lange zurückliegt, müssten wir uns nun doch darauf vorbereiten, dass wir nicht bis zum Entbindungstermin warten können.




Szenario 1: Das Baby kommt spätestens am Wochenende selber.

Szenario 2: Eine sanfte Einleitung (Viertel-Dosierung von der normalen Einleitung), da man nach einem Kaiserschnitt die Gebärmutter nicht zu sehr strapazieren sollte.

Szenario 3: Kaiserschnitt

Überlegungen, die wir nun machen mussten: Mein Frauenarzt würde in einer Woche in die Ferien verreisen. Eigentlich wollten wir ihn bei der Geburt dabei haben, weil er unsere Geschichte kennt. Dann wussten wir, dass unser Baby schon sehr reif ist. Es durfte nicht mehr viel wachsen, da die Gebärmutterwand sehr dünn war und den Wehen vielleicht nicht Stand halten könnte. Wir wollten doch eigentlich unbedingt eine spontane, natürliche Geburt. Sollten wir also warten bis unser Baby sich selbst auf den Weg macht? Bei einem Gebärmutterriss wären allerdings das Baby und ich in Gefahr. Wie viel Risiko lassen wir zu?

Szenario 1 schien für mich die beste Lösung zu sein. Allerdings setzte ich mich sehr unter Druck und hatte Angst, ein so grosses Baby zur Welt bringen zu müssen. Ich tat alles, damit die Wehen in Gang kommen! Aber leider geschah nichts.

Das Wochenende war somit ein reiner Nervenkitzel. Gefühle von Angst, Sehnsucht nach dem Baby, Ungewissheit, mangelndes Vertrauen, dass wir mit einem Baby die Klinik verlassen dürfen, Nervosität - all diese Gefühle spielten eine grosse Rolle. Viele bittere Tränen hatte ich an diesem Wochenende geweint, weil ich nicht verstehen konnte, dass wir wieder einen "besonderen" Weg gehen mussten. Dann stand ja auch noch die Entscheidung aus! Wie sollten wir uns nur entscheiden?

Der Montag kam, das Baby nicht! Entschieden hatten wir uns noch nicht. Schliesslich hatten wir immer noch die Hoffnung, dass die Wehen wenigstens bis zur nächsten Untersuchung einsetzen würden. Aber auch das war Fehlanzeige! Und langsam war ich müde. Ich hatte die letzten Nächte überhaupt nicht mehr geschlafen. Wir fuhren wieder zur Kontrolle und wussten selbst während der Autofahrt noch nicht, wie wir uns entscheiden würden.


Die Entscheidung wurde uns dann sozusagen abgenommen. Wenn ich eine natürliche Geburt haben wollte, müssten wir dringend mit der Einleitung beginnen. Noch heute! In zwei Stunden!

So gingen wir schnell nach Hause, ich packte noch die letzten Sachen ein, wechselte die Babykleider aus (eine Nummer grösser) und dann mussten wir schon wieder gehen

Fortsetzung folgt irgendwann :-)...


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