31.12.12

2012

2012 war ein ganz besonderes, schönes, trauriges und aufwühlendes Jahr.
Ich versuche in ein paar Sätzen dieses Jahr Revue passieren zu lassen:

Januar: 
Julias Bewegungen konnte ich zum ersten Mal spüren! Was für ein Freudenerlebnis!
Es standen plötzlich grosse Veränderungen in der Familie an. Sie waren schwer zu verdauen, aber schweissten unsere Familie zusammen.
Im Kindergarten übernachtete ich mit meiner Rasselbande. Nach dem Pizza-Backen schauten wir einen Film und machten einen Nachtspaziergang.


Februar:
Julia machte das Skifahren grossen Spass! Immer, wenn ich wieder unten ankam, meldete sie sich mit ihren zarten Bewegungen!
Die Projektwoche war für sie zu anstrengend. Ich bekam eine leichte Blutung und musste daraufhin mein Pensum reduzieren. Okay, mit 60 Kindern im Wald zu verbringen, war auch wirklich eine Herausforderung. Thema: Räuber und Poli!


März:
Ich hatte oft Bauchschmerzen. Mein FA meinte, ich mich für Julia schonen. Sie bewegte sich nur selten. Sobald wir eine Stellvertretung fanden, konnte ich mich ein wenig erholen und meldete sie sich auch wieder öfters. Freude herrschte!


April: 
Gleich nach Ostern hatten wir einen Termin beim FA. Er stellte fest, dass die Ventrikel ein wenig zu breit waren und überwies uns an einen Professor in Zürich.Wir machten uns keine grossen Sorgen, denn es ist wohl in jeder Schwagerschaft etwas nicht in Ordnung.
In der Zwischenzeit fand die Hochzeit meiner Schwägerin und meinem jetzt-Schwager statt. Die Hochzeit war wunderschön!


Nach der Hochzeit mussten wir zum Professor nach Zürich. Dieser meinte, dass es sich nicht um etwas Schlimmes handeln könne, da sie sich normal entwickle und die Hirnstrukturen gut aussehen.


Mai:
Nun arbeitete ich nur noch 50 %. Aber auch das war für Julia manchmal ganz schön anstrengend. Ich hatte eigentlich permanent einen harten Bauch, fühlte mich aber sehr wohl und fit! Einen Tag vor meinem Geburtstag meinte mein FA, dass ich nicht mehr arbeiten dürfe, weil Julia zu sehr gestresst sei. So feierte ich an meinem Geburtstag gleich den Abschluss mit dieser Klasse. Ich bekam wunderschöne Baby-Geschenke und war zu Tränen gerührt.
Meine Sorge: Was mache ich nur, wenn ich nicht arbeiten darf?
Der Spatenstich unseres Hauses fand statt. Leider ohne uns, aber das feierten wir nach!


Juni: 
Julia bewegte sich viel und der ganze Bauch mit ihr. In der Kontrolle beim FA schien noch alles in Ordnung zu sein mit unserer kleinen Julia. Bloss, dass sie ihr Köpfchen ein bisschen stark durchblutete.
Dann kam der schwerste Tag unseres Lebens. Unsere Tochter war gestorben. Wir mussten uns von unserer Tochter verabschieden, als wir sie begrüssen wollten. Der 5. Juni 2012 war der schönste Tag, da wir unsere Tochter in unsere Arme schliessen durften und gleichzeitig der schrecklichste Tag, da sie uns schon wieder verlassen hatte.


Juli:
Der ganze Schmerz, dass Julia nicht mehr bei uns ist, blieb unverändert gross. Dennoch durften mein Mann und ich ein paar schöne Momente in Griechenland geniessen. Die Sonne half uns, dem Lachen wieder einen kleinen Platz zu geben.


August:
Wir gingen oft auf den Friedhof, brachten Blümlein vorbei und lernten, die Situation zu akzeptieren. Dennoch vermissten wir Julia jede Sekunde.
Mein Mann ging ins Klassenlager. Ich schriebe viele Dankeskärtchen und versuchte, wieder ein bisschen Normalität zurückzugewinnen.



September:
Jeden Tag schauten wir Julias Fotos an. Mein Mann feierte seinen Geburtstag. Was immer man macht, ist komisch. Es fühlt sich falsch an zu feiern und es fühlt sich falsch an nicht zu feiern.


Oktober:
Auf Julias Grab pflanzten wir einen Schmetterling! Der Schmetterling wurde zu einem wichtigen Symbol für uns.
Unser Städtetrip nach Paris war wunderschön.
Zudem begann ich wieder mit der Arbeit im Kindergarten. Der Einstieg gestaltete sich schwierig.


November:
Unser Haus steht, sogar der Rasen wächst langsam. Die Trauer um Julia wurde in diesem Monat wieder stärker. Die dunklen Tage helfen nicht gerade!


Dezember:
Die Adventszeit ging schnell vorbei und verlief besser, als wir es zu hoffen wagten. Dafür waren die Weihnachtstage schwierig. Wenn man nicht zu Hause ist, reist man sich automatisch zusammen. So merkte man uns vielleicht nicht an, wie wir uns wirklich fühlten. Wir sind froh, dass die Weihnachtstage überstanden sind und wir nun langsam in ein neues, hoffentlich besseres Jahr, gehen dürfen.



Ohne die Kraft von Oben, ohne Unterstützung von unseren Familien, Verwandten, Freunden, Bekannten und auch vielen Unbekannten und ohne die vielen Gebete, lieben Umarmungen und aufbauenden Worten wären wir nicht da, wo wir heute stehen!

Wir hoffen, dass das Jahr 2013 "besser" werden darf!

Ich hoffe auch, dass auch ihr ein *wunder*bares 2013 erleben dürft :-) und wünsche euch nur das Beste!



25.12.12

Frohe Weihnachten!

Liebe Blogleserinnen und Blogleser

Ich wünsche euch allen frohe, glückliche Weihnachten! Hoffentlich konntet ihr gestern schon schön feiern :-)!

Wir haben auch unser Bestes gegeben und werden uns auch heute wieder bemühen. Aber es ist für uns sehr emotional und auch schwierig. Diese Freude von Weihnachten verspüre ich im Moment wirklich nicht. Da kann das Essen noch so fein und der Christbaum noch so schön geschmückt sein, ich kämpfe immer mit den Tränen. 

Gestern verbrachten wir auch viel Zeit auf dem Friedhof. Es war schön. Das Gefühl, nahe am Himmel zu sein. Die Ruhe, kein Emotionen-Versteckspiel. 

Am Sonntagabend haben mein Mann und ich schon zu zweit ein bisschen Weihnachten gefeiert. Manchmal braucht es auch einfach diese Zweisamkeit. Und wir konnten es sehr geniessen. Zwar hatten wir keinen Christbaum, aber die Notlösung "Katzen-BAUM" hat es auch getan ;-)! 

Mein Mann hat mich wieder daran erinnert, dass es durch die Geburt von Jesus überhaupt erst möglich ist, Julia irgendwann wieder zu sehen. Dieser Gedanke tröstet mich schon ein wenig und lässt Weihnachten auch ein bisschen Weihnachten werden. Aber ehrlich: Ich bin sehr froh, wenn die Festtage überstanden sind!

Macht's gut und geniesst die Zeit in euren Familien!

Liebe Grüsse
Nelle


Unser improvisierter Christbaum ;-)
Kerzenschein

18.12.12

Impressionen aus dem Kindergarten

Die Weihnachtsferien sind in greifbarer Nähe!

Deshalb müssen die Geschenke auch bald fertig sein. Dieses Jahr haben wir alle Geschenke in Form einer Weihnachtswerkstatt gebastelt, bzw. gebacken. So konnten die Kinder selber entscheiden, wie viele Geschenke sie am Schluss haben.

Wenn ihr die Fotos anschaut, merkt ihr bestimmt auch, dass sie ganz schön fleissig waren. Und ich finde, sie haben das ganz toll hingekriegt :-)!

Seifenspender: Serviettentechnik, Farbe und Glitzer
Die Motive und Farben durften die Kinder selber wählen.

Die meisten Kinder wählten das Reh-Motiv...
Und dann wurden sie eingepackt...
und mit Sternchen verziert.
Was sich wohl in diesen Geschenken befindet? Sternen-Teelichter
 Guetzli-Tannenbaum mit Schnee und Kristbaumkugeln dekoriert...
Selbstverständlich haben wir schon probiert, ob sie auch schmecken :-)!








JRZ

Diese Woche läuft - wie jedes Jahr - wieder die Spendeaktion "Jeder Rappen zählt".



Das besondere daran: Es schweisst das Volk zusammen, es entstehen total kreative Ideen, wie man Spenden sammeln könnte und die Stimmung ist einmalig.

Für alle, die JRZ nicht kennen:
Jeder Rappen zählt ist eine Spendenaktion von SRF und der Glückskette. Sie basiert auf dem niederländischen Original "Serious Request" und wurde im Dezember 2009 zum ersten Mal durchgeführt.. Im Rahmen von Jeder Rappen zählt ziehen sich jeweils drei bekannte Schweizer Radiomoderatoren für sechs Tage in ein Glashaus auf dem Berner Bundesplatz zurück. 2011 findet die Aktion zum ersten Mal auf dem Europaplatz in Luzern statt. Aus dieser «Glasbox» senden sie sechs Tage lang rund um die Uhr ein Radioprogramm und verzichten währenddessen auf feste Nahrung. Das Radioprogramm von Jeder Rappen zählt wird jeweils auf DRS 3 gesendet. Zudem sendet SRF 2 jeweils während 17 Stunden pro Tag Live-Bilder aus der Glasbox, während im Hintergrund das Radioprogramm zu hören ist. Täglich wird auf SF zwei eine halbstündige Tageszusammenfassung gesendet. Passanten können die Glasbox besuchen und ihre Spende vor Ort abgeben. Es kann jedoch auch per Telefon oder per Einzahlung gespendet werden. Während der Woche werden verschiedene Aktionen durchgeführt. So können sich Radiohörer gegen eine Spende einen Musiktitel wünschen und so das Musikprogramm mitgestalten oder per SMS kostenpflichtige Grussbotschaften senden, die dann als Lauftext über den Bildschirm gehen. Vor und während der Aktion finden im Internet zahlreiche Auktionen statt, deren Erlöse gespendet werden.

 Die Idee gefällt mir sehr gut :-)...


17.12.12

Blumen...

... auch noch ein halbes Jahr später.

Es ist so schön, dass es immer noch so viele Menschen gibt, die an uns denken, für uns beten und uns umarmen.

Gerade heute habe ich wieder einen Blumenstrauss bekommen. Einfach so. Einfach, weil diese liebe Frau mir zeigen wollte, dass sie an uns denkt.

Ist das nicht rührend?

Es sind genau solche Menschen, denen ich so gerne einmal zurückgeben möchte, was sie für uns getan haben.

Julia, du kleines Wunder, hast in ganz vielen Menschen etwas bewirkt! Ich vermisse dich und bin unendlich stolz auf dich!


15.12.12

Kranke Welt!

Wie krank muss unsere Welt sein, dass ein Mensch so viele Kinder, die noch ihr ganzes Leben vor sich hatten, umbringen kann? Wieso passiert das immer wieder?

Es macht mich unglaublich traurig, dass so viele unschuldige Kinder (und auch Erwachsene) einfach wahllos zum Opfer wurden.

Ich kann ein kleines bisschen nachvollziehen, wie sich die Eltern fühlen müssen. Der grosse Schmerz, dass ihr Kind plötzlich nicht mehr nach Hause kommt, nie erwachsen wird, niemals heiraten wird. Und dennoch ist für mich unvorstellbar, wie die Eltern damit klarkommen, dass ihr Kind in den letzten Minuten ihres kurzen Lebens von einem Mörder umgeben war. Ob man damit je Frieden finden kann?

Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer...


13.12.12

Wer zuletzt lacht...

... lacht am besten!

Und damit bin nicht ich gemeint! Hatte ich mich am Mittwoch nicht so sehr darüber gefreut, die Englisch-Arbeit geschafft zu haben? Ich ging schon davon aus, dass nun vorerst die Hausaufgaben mal erledigt wären.

Vonwegen! Für nächste Woche müssen wir noch eine Präsentation über ein komplett anderes Thema vorbereiten. Das ist deshalb schwierig, weil wir nur eine Woche Zeit haben und wir weit voneinander entfernt wohnen.

Naja, auch das schaffen wir noch. Ist ja alles ein Klacks, wenn man bedenkt, was wir in diesem Jahr  schaffen mussten.

Wenn ich mich jeweils über Kleinigkeiten aufrege, mache ich mir immer wieder bewusst, was alles gut läuft.

Ein kleines Beispiel:

1. Ich kann jederzeit Fotos von Julia anschauen. Dann geht's mir gleich wieder viel besser!
2. Die Arbeit im Kindergarten macht mir wieder Spass!
3. Gesundheitlich geht's mir momentan auch ziemlich gut.
4. Ich habe eine super Familie und gute Freunde um mich herum.
5. Es ist warm in meinem Haus. :-)!!!
etc.

Gibt es nicht viele Dinge, worüber wir uns freuen können?


12.12.12

Finished!

Puuuh! Doch noch geschafft :-)!
Die Arbeit ist fertiggestellt und ausgedruckt und für einmal ging alles ohne Pannen! Sonst bin ich jeweils noch knapper dran und geht meistens am Schluss irgendetwas schief ;-).

In dieser Hinsicht werde ich wohl nie etwas dazulernen. Zeitdruck ist ein MUSS für mich. Ohne Zeitdruck bin ich überhaupt nicht effizient.

Und da der Zeitdruck nun weg ist, hüpf ich mal in die Badewanne. Jippieieijippijippiei...

Und falls ihr's noch nicht gemerkt habt: Ich bin heute richtig gut drauf! Deshalb schicke ich euch allen gute Laune durchs Netz!


11.12.12

What a weekend...

Dieses Wochenende verbrachten wir zu Hause bei meinen Eltern. Das war wunderschön! Wir feierten das Sinterklaas-Fest, eine Tradition aus Holland. Am Sonntag flitzten wir mit unseren Schlitten den Berg hinunter - einfach toll!


Umso schwieriger fällt es uns, diese Woche wieder zu arbeiten. Begreiflich, wenn man gerade die Feriengefühle zuliess ;-)!
Bei mir steht noch die Abgabe der Studienaufgabe an. Vermutlich gibt das heute noch eine Nachtschicht, denn das Ende ist noch überhaupt nicht in absehbarer Sicht. Naja, so kommen zumindest wieder die Erinnerungen an die gute Schulzeit zurück, wo Nachtschichten an der Tagesordnung standen. Wie ihr seht ist mein Zeitmanagement 1A!


Im Kindergarten wird heute wieder viel im Schnee gespielt!


8.12.12

Schneeeeeee...

Endlich hat es mal richtig viel Schnee gegeben :-)! Die Landschaft sieht einfach bezaubernd aus.


Ich wünsche euch allen ein wunderschönes Wochenende im Schnee :-)!!!



7.12.12

Ein besonderes Kärtchen...

Da ich gerade damit beschäftigt bin, Julias Trauerkärtchen einzukleben, lese ich sie gerade wieder einmal durch.

Ich möchte mit euch ein ganz besonderes Kärtchen teilen. Es ist eigentlich eine Serie von Kärtchen von derselben Person. Diese Person ist übrigens eine Arbeitskollegin meines Mannes.



Kärtchen eins:
Dies ist ein Trauerkärtchen, wie man es kennt - mit traurigen Farben. 

Im Andenken an Julia Haldemann gest. 5. Juni 2012
Kleines Kindchen - schon bei Gott!
Durftest heimgehen - fort ist die Not!
Lässt uns Eltern noch hier zurück.

So erheben wir unsern Blick,
in den Himmel hoch und weit,
zu dienen Gottes Ewigkeit,
auf dem Weg, den wir hier noch gehen -
bis wir uns alle dann wieder sehen!


Kärtchen zwei:





In diesem Kärtchen steht geschrieben, weshalb sie drei Kärtchen schreibt. Sie findet es wichtig, uns das Mitgefühl zu zeigen, aber uns auch zu gratulieren. Deshalb...



Kärtchen drei:





Liebe Eltern!

Durch die Ankunft Eurer Tochter Julia seid Ihr in das Amt der Elternschaft "befördert" worden!
Ich bin überzeugt, dass Eure Erstgeborene alle Eure Liebe und Freude über ihr Werden und Wachsen in Mutterleib hat erfahren und in sich aufnehmen können!
Hat sie Euch nicht davon etwas zurückgegeben, als sie in Euren Armen, an Eurem Herzen lag? Diese Erfahrung begleitet Euch durchs Leben und soll Euch stark machen!


Fazit:
Mir gefällt die Idee, uns auch zu gratulieren, sehr. Wir durften das zum Glück immer wieder erfahren. Die Trauer ist ja unbeschreiblich gross. Da vergisst man leicht, dass man trotz allem Mama und Papa geworden ist. Wie gut tut es denn, wenn andere das zum Ausdruck bringen? 

Weil es eine so schöne Idee war, wollte ich dies mit euch teilen!

Nun wünsche ich allen ein schönes, verschneites, winterliches, kaltes, gemütliches Wochenende!



6.12.12

Je schöner die Erinnerung
desto schwerer die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel
sondern wie ein Geschenk in sich.


5.12.12

Ein halbes Jahr...

Liebe Julia

Heute ist es genau ein halbes Jahr her seit du uns verlassen hast. Nichts ist mehr wie vorher. Wäre es allerdings auch nicht gewesen, wenn du jetzt bei uns wärst! Du wärst nämlich ein ganz besonderes und wunderbares Kind gewesen!

Wir vermissen dich jeden Tag und fragen uns immer wieder, was du im Himmel wohl machst. Vor einem halben Jahr konnten wir uns nicht vorstellen, dass überhaupt noch Zeit vergehen würde. Die Welt blieb stehen. Dass heute schon ein halbes Jahr vorbei ist, können wir kaum fassen. Du könntest nun also schon sitzen. Bei deinem Lachen würden wir bestimmt schmelzen.

Julia, so viele Herzen hast du berührt. So viele Menschen denken immer noch fest an dich. Du wirst für immer unvergessen bleiben! 


Dass wir ohne dich durch die Advents- und Weihnachtszeit gehen müssen, ist für uns sehr traurig. Wir hatten uns so sehr gefreut, mit dir zu feiern, deine Augen zu sehen, wenn da plötzlich ein Weihnachtsbaum steht.

Es gibt so viele "Wenn du gelebt hättest, dann... ". Und doch versuchen wir, darauf zu vertrauen, dass dieser Weg der Richtige ist. Schliesslich warst du viel zu wunderbar für diese Welt :-)! 

Julia, heute gehen uns so viele Gedanken durch den Kopf! Diese zu ordnen ist gar nicht einfach! 
Du sollst einfach wissen, dass wir dich ganz fest lieben und es kaum erwarten können, dich in der Ewigkeit für immer und ewig festhalten zu können! 

Deine Mama und dein Papa 




3.12.12

s' dritte Törli

8.00 Uhr - die Kinder kommen in den Kindergarten. Wie immer geht es in der Garderobe "lebendig" zu und her.

Bis...

... eines der Kinder den dekorierten Kindergarten entdeckt.

"WOW, Frau Haldemann. Häsch du das gmacht?"

Alle Kinder wollten nun sehen, was das Mädchen wohl meinte.

Es wurde ruhig.

Die glänzenden Augen und das Lächeln auf den Gesichtern machten diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis!

Schon wieder ein guter Tag im Advent!



2.12.12

1. Advent

1. Drrrrrrrrr.... Der Wecker läutet... Was für eine wunderbare lange Nacht!
2. Rollläden auf - Sprung in die Luft! Juhuuu! Es hat geschneit!
3. Adventstürchen öffnen.

Ja, es ist wirklich schon Advent! Wieso hatte ich bloss solch grosse Angst vor dieser Zeit? Ich malte mir immer aus, wie schwierig es würde, ohne Julia durch diese Zeit zu gehen. Ganz wider Erwartung war der heutige Tag wunderschön. Der Schnee verhalf zur richtigen Stimmung, der Kerzenschein erwärmt die Seele und die schönen Worte aus der Predigt klingen noch nach.

Es MUSS also keine schreckliche Zeit sein. Bestimmt werden auch wieder traurige Tage kommen. Aber so wie ich den heutigen Tag geniessen konnte, freue ich mich noch auf die anderen Adventstage und hoffe, dass auch ihr sie mit mir geniesst!

Hier noch einen kleinen Eindruck, wie wir unsere Wohnung ein wenig geschmückt haben (weitere Fotos folgen noch...):




1.12.12

A precious moment!

Sometimes love is for a moment.
Sometimes love is for a lifetime.
Sometimes a moment is a lifetime.

28.11.12

Der Himmel weint...

Heute war es wieder einmal ein solcher Tag. Ein trauriger Tag. Ein Tag, an dem nicht nur der Himmel weint. Ich habe mich heute ein paar mal weinend "erwischt". Schon ein bisschen merkwürdig fand ich die Tränen, die mir plötzlich während der Schule heute Nachmittag runter liefen. Ich konnte nichts dagegen tun und versuchte mich wieder zu konzentrieren. Aber manchmal müssen die Tränen raus. Manchmal schmerzt es so sehr, dass Julia nicht da ist. Und wenn dann der Himmel auch noch weint, dann weinen wir im Duett.

Naja, manch einer mag sich fragen, ob es nicht peinlich ist, einfach zu weinen. Ich bin der Meinung, wenn man ein solches Schicksal ertragen muss, darf man weinen. Egal wo und egal wann. Übrigens hat das Wetter nicht nur auf meine Stimmung gedrückt, sondern habe ich andere Leute auch Weinen sehen.

Der Regen "reinigt" unsere Erde. Und die Tränen "reinigen" die Seele ein Stück weit. Mir geht's also schon wieder viel besser. Und wenn sie kommen - die Tränen - dann kommen sie halt. Das habe ich in den letzten Monaten gelernt...


27.11.12

Smallest, Wingless



Heute gibt's mal wieder ein Lied.
Und schon melde ich mich wieder ab ;-). Muss noch viel erledigen, wie das in dieser Zeit üblich ist :-)!
Ich wünsche allen einen schönen Abend! Und lasst euch von euern Lieben umarmen, denn es ist seeehr kalt!

26.11.12

Herzensbilder

Wir wissen, wie wichtig Erinnerungsbilder von Julia sind. Jeden Tag schauen wir die Fotos an und denken dabei an unsere Tochter. Sie war nur so kurz bei uns und doch haben wir viele Bilder von unserem kleinen Mädchen. Sie sind für uns unbezahlbar.

Immer wieder lese ich von Ehepaaren, die keine oder viel zu wenig Bilder von ihrem verstorbenen Baby haben. Das kann sehr schmerzhaft sein.

Eine Mutter, deren Sohn an einem Hirntumor gestorben ist, hat eine wunderbare Idee verwirklicht. Mit der Hilfe von vielen Fotografen machen sie ein kostenloses Fotoshooting von Kindern, die schwerkrank oder zu früh geboren sind. Somit haben die Familien wunderschöne Erinnerungsbilder an ihr Kind.

Seht doch selber mal nach :-)! Ich bin begeistert!

Herzensbilder

Die Idee kommt von einer US-Charity-Vereinigung, die auch ein Video zum Thema gedreht hat.



25.11.12

Zwei Rosen

Heute ist der Ewigkeitssonntag. Allerdings waren wir nicht im Gottesdienst, da die vielen Emotionen uns manchmal auch überwältigen.
Dafür aber waren wir wieder auf dem Friedhof. Wir waren zutiefst berührt, als wir sahen, dass jemand zwei wunderschöne Rosen vorbeigebracht hat.
Es sind diese Zeichen, dass man nicht vergessen gegangen ist, die einem so gut tun.
Wir wissen nicht, von wem sie sind. Aber wir möchten von Herzen Danke sagen und hoffen, dass unser Dankeschön irgendwie bei diesem lieben Menschen ankommt.


23.11.12

Na klar...! Unklar?

Nachdem ich heute die Schulwoche mit einem indischen Essen in der Kochschule abrunden konnte, war es wieder einmal Zeit für einen Arzttermin.

Übrigens habe ich wieder einen Schritt geschafft! Ich sass das erste Mal wieder im Wartezimmer und wurde von "Baby"-prospekten und -magazinen überflutet: "Kinderwunsch", "Folsäure", "Künstliche Befruchtung", "Wenn das Baby schreit", "Family-Magazin", "Familienglück", etc. Was einmal wunderschön war, ist nun jedesmal eine Konfrontation.

Das Gespräch war sehr gut und ich habe wirklich das Gefühl, sehr gut betreut zu werden. Ich denke, da spreche ich auch für meinen Mann. Wir haben das Vertrauen in die behandelnden Ärzte gefunden, insbesondere zum FA.

Der nächste Schritt wird sein, Soluvit N - Infusionen einflössen zu lassen. Darin sind die nötigen Vitamine und vor allem eben auch Folsäure beinhaltet, die mein Körper nicht genügend aufnimmt. Na klar...! Machen wir doch!

Unklar? Bei der Terminsuche stellten wir fest, dass dies während 10 Tagen TÄGLICH eine Infusion beinhalten würde. WOW! Kann das wirklich sein? Das wäre ja schon ganz aufwändig. Und das Ganze müsste wohl wiederholt werden. Die Praxisassistentin klärt nun ab, ob es wirklich in diesem Umfang sein muss. Also doch noch nicht alles klar...

Aber ich hoffe, dass ich das mit einem kleinen Aufwand machen kann. Da bin ich doch ziemlich zuversichtlich!


22.11.12

Es ist Donnerstag

Es ist Donnerstag. Dieser Wochentag bedeutet für mich immer der Tiefpunkt meiner Energie.
Der Morgen ging rasant vorbei und die Kinder waren motiviert bei der Sache. Wir haben wieder viel herausgefunden (Forschen kann man schon im Kindergarten) und unsere Sinne ausgetestet.

Dann traf ich zum Mittagessen zwei Freundinnen. Der Austausch mit ihnen ist immer sehr bereichernd.

Am Nachmittag hatte ich keinen Unterricht und hatte somit Zeit, fehlende Posten für die Werkstatt vorzubereiten. Plötzlich merkt man, dass es Donnerstag ist und die Energie nun theoretisch aufgebraucht wäre. Aber dann folgt ja immer noch die Teamsitzung. Und die dauerte auch eine Weile. Irgendwie schaffe ich es im Moment auch immer, motiviert rein zu gehen und innerlich zermürbt wieder raus zu kommen.

Dann kommt man nach Hause, der Mann schliesslich auch noch. Und dann merkt man wieder: es ist Donnerstag! Beide sind irgendwie niedergeschlagen und sehen noch einen hohen Berg Arbeit vor sich.

Aber die Gewissheit, dass morgen Freitag ist, hilft, den Donnerstag abzuschliessen und auf den Freitag zu warten!


21.11.12

Es gibt viel zu tun!

Schauen wir zu!


Das wäre gar nicht übel! Manchmal weiss man gar nicht, wo man mit der Arbeit beginnen soll und wo sie einmal enden wird. Aber solche Zeiten habe ich eigentlich noch gerne, denn dann weiss man, dass man gebraucht wird :-)!

Im Kindergarten geht die Post ab! Die Gruppe entwickelt sich zu einer sprudelnden Bande, die aktiv, motiviert und vor allem auch sehr sozial ist. Ihre Kreativität stellt mich jeden Tag wieder auf die Probe!

Ein kleines Beispiel dazu: Ein Junge verhält sich wie ein kleiner Professor. Er schaut zu, was die anderen Kinder tun. Selber macht er nichts. Ausser, ich bitte ihn AUDRÜCKLICH darum. Beim Spielen ist er immer ein Hund, weil er da wiederum nicht viel machen muss. Beim Aufräumen legt er die Hundeleine an den richtigen Ort zurück und setzt sich in den Kreis. Ich hole ihn und fordere ihn auf, den andern Kindern zu helfen. Seine Antwort: "Ich kann nicht! Ich bin viel zu müde!" An einem Morgen höre ich mindestens 10mal diesen Satz. Etwas später haben wir im Kindergarten geforscht. Das gefällt ihm natürlich, weil er da seinen Kopf gebrauchen kann. Wenn ich ihn dann jeweils etwas frage, gibt er mir immer die Antwort, dass er konzentriert sei. HERRLICH!

Ein zweites Beispiel: Die Kinder kommen in den Kindergarten. Sie ziehen Jacke und Schuhe ab und kommen anschliessend in den Kreis. Im Kreis habe ich gerade mit einem neuen Sammelspiel begonnen. Ein Kind bleibt verdächtig lange in der Garderobe. Als ich nachschaute, standen überall die orangen Verkehrsdreiecke aufgestellt. Ihr müsst wissen, dass ich gaaaanz viele habe! Und die ganze Garderobe war vollgestellt mit diesen Dreiecken! Kreativ, oder? Ich fragte ihn, was das solle und ob er sie bitte wieder aufräumen würde. Seine Antwort: "Neeeein, nicht aufräumen! Mein Pferd kommt heute zu Besuch und weiss sonst nicht, wohin es gehen soll!" Noch eine kurze Erklärung dazu: Er hat kein Pferd zu Hause :-)!

Mit meinen Antworten muss mich manchmal schon ganz schön kreativ sein!


Nebst dem Kindergarten läuft auch viel. Die Studienaufgabe müssen wir schon bald einreichen und wir sind noch praktisch nirgends. Heute müssen wir also wirklich ran an die Sache! Auch wenn es toll ist, zu zweit an einer Studienaufgabe zu arbeiten, es braucht auch viel mehr Zeit. Man muss sich immer wieder absprechen, sich treffen, hat vielleicht unterschiedliche Ansichten etc. Ich habe zum guten Glück eine ganz tolle Partnerin :-)! Das macht viel aus!

In der Adventszeit möchte ich mit den Kindern eine Weihnachtswerkstatt machen. Da können sie im eigenen Tempo arbeiten und die Posten aussuchen. Mir gefällt diese Form in der Adventszeit. Denn es ist sonst schon so viel los. So können sie selber aussuchen, welchen Posten sie machen wollen. Auch das Weihnachtsgeschenk ist "bloss" eine Postenarbeit. Jetzt bin ich dabei, alle Posten vorzubereiten, Material zu beschaffen und zum Teil selber herzustellen. Das mache ich sehr gerne und doch frisst auch das wieder Zeit! 

Die Agenda ist momentan ziemlich voll. Aber weil es mir gut geht, gefällt es mir auch! Julia trage ich in Gedanken immer mit mir mit. Ich erzähle gerne von ihr :-)! Ein ehemaliges Kindergartenkind bringt mir immer wieder Schmetterlinge vorbei, damit ich diese Julia auf den Friedhof bringen könne. Einfach rührend!

19.11.12

Das besondere Vögelein

Eigentlich wollte ich schon vor einer Woche ein Foto vom Vögelein, das Julia von Oma bekommen hat, posten.

Aber das Wetter war so trüb. Die Hoffnung, wieder ein paar Sonnenstrahlen zu erwischen, habe ich nicht verloren. Aber auch gestern drückte der Hochnebel wieder auf die Stimmung. Dennoch habe ich nun ein paar Fotos gemacht, die ich gerne mit euch teilen möchte.




PS. Nachher haben uns die Sonnenstrahlen noch gefunden :-)! 
Sonst hätte man das ja auch nicht SONNtag nennen dürfen!