31.10.12

Ein Geschenk

 "Jedes Leben ist in der Tat ein Geschenk, 
egal wie kurz, egal wie zerbrechlich.
Jedes Leben ist in der Tat ein Geschenk, 
welches für immer in unseren Herzen weiterleben wird."


Die Zeitumstellung

Ich glaube, dass ich gerade kurz im Winterschlaf war! Habe gerade gesehen, wie lange ich nicht mehr auf dem Blog geschrieben habe. Entschuldigung!!!

Diese Woche geht schon viel besser als die erste Arbeitswoche. Ich habe wesentlich weniger Termine und musste auch nicht an den Einschulungselternabend, wo ich alle ehemaligen Eltern meiner Kindergärtner gesehen hätte. Nach einem Telefonat mit einer guten Freundin habe ich mit dem Schulleiter telefoniert und er war sehr verständnisvoll. Es ist schön, dass ich noch nicht wieder in "Topform" sein muss und mir viel Respekt entgegengebracht wird. So ist der Druck nicht mehr so gross und kann ich auch weiterhin in meinem Tempo trauern.

Im Moment gehe ich Vielem aus dem Weg. Ich habe gemerkt, dass es viel zu viel Energie braucht, mit allen Leuten, die mich auf der Strasse ansprechen, über Julia zu reden. Ich muss dann immer stark sein und bin dann zu Hause umso schwächer. So gehe ich nun manchen Leuten aus dem Weg und gehe auch nicht an jede Veranstaltung (Trägerkreissitzung, Klassentreffen etc.), weil ich einfach noch nicht bereit dafür bin.

Ich finde es schwierig, meine Schwäche zuzugeben. Aber ich merke auch, dass alle grosses Verständnis dafür haben und ich deswegen nicht als "Schwächling" abgestempelt werde. So lerne ich auch, dass es wichtig ist, ehrlich über mein Befinden zu sein. Und so lernt man doch jeden Tag wieder etwas Neues dazu :-)!

Ich habe mich immer davor gefürchtet, wieder Rückschritte zu machen. Diese sind nun passiert und haben aber auch eine "wunder"bare Seite. Mein Mann und ich konnten in den letzten Tagen so gut über das Geschehene sprechen und wieder ein Stück mehr verarbeiten. Und wenn ich immer wieder denke, dass ich ihn nicht noch mehr lieben könne, wird die Liebe zu ihm noch grösser. Das ist ein wunderschönes Geschenk. Wir helfen uns gegenseitig, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren und Bagatellen bekommen so immer weniger Platz. Das ist doch auch ganz schön :-)?!?




Und übrigens: Ich liebe Schnee! Was für ein super Winterauftakt!!! Hoffentlich lässt der nächste Schneesturm nicht zu lange auf sich warten!

26.10.12

Die erste Woche

Huuuuiiii, die Zeit vergeht wie der (Herbst-)wind! Ich komme fast nicht zum Blog-Schreiben ;-)!
Deshalb werde ich auch erst morgen oder übermorgen eure Kommentare mal endlich beantworten - sorry!

Die erste Woche habe ich gut überstanden! Es fühlt sich immer noch sehr komisch an, wieder am selben Ort zu arbeiten. Ich werde oft auf Julia angesprochen und das braucht enorm viel Energie. Das ganze Dort weiss Bescheid und so kann ich auch nicht "rasch" ein Brötchen kaufen gehen, ohne dass ich immer wieder aufgehalten werde. Die Leute sind zwar sehr lieb und wollen das Beste, aber zeitweise erdrückt es mich fast.

Nun zum wirklich Erfreulichen: Meine Klasse besteht aus "wunder"-baren Kindern. Jedes einzelne Kind hat seine "wunder"-baren Seiten und das schätze ich nun nochmals viel mehr. Die Klasse ist sozial sehr stark und harmoniert super! Wir können viel zusammen lachen. Wer hätte gedacht, dass das schon so schnell wieder möglicht ist :-)? Wenn ich das Ganze von dieser Seite betrachte, bin ich absolut am richtigen Ort!

Heute Nachmittag war ich wieder bei der Eisen-Tankstelle. Es war schon wieder ein bisschen leichter, in die Frauenarzt-Praxis zu gehen! Vom Zimmer nebenan tönte das CTG-Gerät. Ich hörte ein Baby-Herzchen schlagen. Das war hart! Und ich konnte nicht aufstehen, noch weglaufen, noch die Ohren schliessen. Aber auch das ist irgendwie vorbeigegangen!

Nun wünsche ich euch allen schon einmal ein schönes, erholsames Wochenende! Es ist höchste Zeit, in den Winterschlaf zu gehen :-)! Morgen kommt ENDLICH der erste Schnee!!! Wer freut sich mit mir?

24.10.12

Limited

Limited energy: Ich merke, wie mich die Arbeit sehr mitnimmt. Zwar habe ich viel Freude daran, wieder aktiv sein zu können und die Normalität zurückzugewinnen. Dennoch waren die zwei Tage im Kindergarten sehr anstrengend. Gestern Abend war dann auch noch ein Elternanlass. Also sozusagen bin ich wieder ganz im Business.

Limited hands: Da ich dieses Jahr nur kleine Kindergartenkinder habe, muss ich selber viel mehr agieren. Sie sind sehr süss und sprudeln vor Ideen. Dass es keine grossen Kinder gibt, die mal "STOPP" rufen, fehlt mir schon ein bisschen. Ich muss auf eine ganz andere Art und Weise unterrichten. Neue Herausforderungen sind auch gut! Wenn ich doch nur noch ein paar Hände mehr hätte!

Limited time: Heute Morgen hatte ich "frei". Meine Hausaufgaben für die Weiterbildung standen auf dem Programm. Ich dachte, dass mir dieser Morgen locker reichen würde, die Hausaufgaben zu machen und den morgigen Tag vorzubereiten. Fehlanzeige! Ich habe nicht einmal die Hausaufgaben fertig geschafft :-)...

Limited strength: Seit ich wieder arbeite, kommen Eltern, Kinder und andere Leute aus dem Dorf auf mich zu. Das ist ja sehr schön, aber auch sehr anstrengend. Denn nun muss ich stark sein und darf nicht immer meinen Emotionen freien Lauf lassen. Ausserdem kommen einige Leute mit ihren Schicksalschlägen und was sie sonst noch alles in der Verwandtschaft erleben. Dafür habe ich im Moment die Kraft noch nicht. Ich kann zwar stark bleiben, bin dann aber zu Hause sehr emotional und "schwächlich".

Limited hearing: Gestern wollte ich meine Ohren spülen gehen, da ich nicht so gut höre. Dieses Prozedere kenne ich gut. Mein Hausarzt sagte aber, dass die Ohren ganz sauber wären. Er sehe aber das Problem schon: Die Funktion "Eustachische Röhre" wäre nicht in Ordnung. Aaaaha! Alles klar. Ich verstehe jeweils Chinesisch, obwohl das nun wirklich nicht am Gehör liegt ;-)! Nun ja, jetzt muss ich mal Kortisontröpfchen die Nase hoch sprühen und in drei Wochen wieder zur Kontrolle gehen.

Limited sleep: Eigentlich würde ich jetzt gerne in den Winterschlaf gehen. Wer kommt mit :-)?


22.10.12

Achtung, fertig, los...!

Heute fing ich wieder mit der Arbeit an. Die Nacht war fürchterlich, zumal die Zeit einfach nicht verging.

Am Morgen hatte ich genügend Zeit im Kindergarten um noch die letzten Sachen vorzubereiten.

Als die Kinder kamen, war ich sofort wieder voll zurück und gewissermassen auch wieder "zu Hause" im Berufsalltag. Die strahlenden Kinderaugen, das viele Lachen und die Ehrlichkeit taten mir sehr gut.

Nach dem Morgen war ich total erschöpft. Ich bin es mir nicht mehr gewohnt, die ganze Zeit herum zu rennen und zu schauen, dass keine grösseren Katastrophen vonstatten gehen. Sie sind so furchtbar originell, was sie noch alles anstellen könnten, die Kleinen!

Ausserdem sind sie noch nicht mit den Regeln vertraut, die bei mir gelten. Ich muss ja eine fürchterlich strenge Kindergärtnerin sein ;-)!

Ich bin froh, dass der heutige Tag gut verlaufen ist. Wieder ein Stück Normalität zurück!

Übrigens gab es auch ganz schöne Begegnungen mit ehemaligen Kindergärtnern und deren Eltern. Auch im Lehrerteam wurde ich wieder herzlich empfangen. Und doch: Es bleibt komisch. Ich sollte jetzt Mama sein und mich um Julia kümmern. Mama bin ich, aber ich darf mich nicht um sie kümmern. Stattdessen kümmere ich mich um viele andere Kinder und bemühe mich, wenigstens dort etwas auf ihren Weg mitgeben zu können.






Sooooo... Und jetzt geht's ab ins Bett!!! *schnarch*

18.10.12

Anlauf holen

Diese Woche laufen die Vorbereitungen für das nächste Quartal im Kindergarten auf Hochtouren.
Da es ziemlich viel zu tun gibt, komme ich immer mehr ins Berufsleben zurück. Nur sind noch keine Kinder da. Wenn sie aber draussen spielen und immer wieder durchs Fenster gucken, dann kommt bei mir Freude hoch. Ihre Augen glänzen und ihre Neugierde ist nicht zu übertreffen.

Manchmal wäre es schön, wieder einmal Kind sein zu können. Dann könnte man unbeschwert die bunten Blätter sammeln, in einem Blätterhaufen hüpfen und gespannt durchs Fenster schauen.

Ich hoffe, dass ich diese Unbeschwertheit eines Tages wieder erleben kann. Manchmal kann ich es jetzt schon wieder. Nur diese Woche stehe ich auf HOCHspannung, weil ich HOCH gespannt bin, wie mir der Einstieg in die Arbeitswelt wieder gelingt.

17.10.12

Drrrrrrrrr...

Das Telefon klingelt.

Um 19.00 Uhr.

Weil dann alle zu Hause sind.

Die beste Chance für Versicherungsmakler.

Er: "Haben Sie Kinder?"

Mein Mann: "Nein, noch nicht!"

Ich war entrüstet.

Aber ich kann meinen Mann gut verstehen. Wir wollen ja keine neue Versicherungsprodukte, noch möchten wir, dass wir ihnen die ganze Geschichte von Julia erzählen müssen. Um solche Versicherungstypen möglichst schnell abwimmeln zu können, war das bestimmt die beste Antwort.

Und doch fühle ich den Schmerz in meinem Herzen. Wir haben ein Kind und das sagen wir sonst auch allen. Nur in solchen Fällen stellt sich wirklich die Frage, welche Antwort die beste ist.

Versteht ihr mich :-)?

Unsere Baustelle

Sehr erfreulich ist, wie unser Haus immer bewohnlicher aussieht. Am Wochenende waren wir wieder auf der Baustelle und waren überrascht, dass im Aussenbereich der Boden schon fast fertig mit Platten ausgelegt war.

Ausserdem haben wir letzte Woche die Aussenbeleuchtung ausgesucht und bestellt. Irgendwie können wir uns gar nicht vorstellen, dass es noch fast ein halbes Jahr dauert, bis wir umziehen können.



16.10.12

Angst

Seit ein paar Tagen habe ich ziemlich Angst vor dem Wiedereinstieg in den Berufsalltag. Ich finde es schwierig, wieder an den Ort zurückzukehren, wo alle meine Geschichte kenne, wo sich alle mit uns auf Julia gefreut hatten.

Meine Angst lässt sich ziemlich genau definieren. Ich habe Angst, nicht alle Anforderungen erfüllen zu können, keine Ideen zu haben, keine Zeit zum Trauern mehr finden etc.

Schlimm sind die Angstgefühle meistens in der Nacht. Da träume ich, wie ich von den kleinen Knirpsen zu Boden geschlagen werde, wie andere Lehrkräfte mir Druck aufsetzen, wie die Eltern der Kinder vor der Türe stehen und mich loswerden wollen. Zum Glück werde ich aus solchen Träumen dann jeweils von meinem Mann aufgeweckt.

Ich hoffe schon, dass ich diese Gefühle schnell loswerde. So kenne ich mich gar nicht. Und eine gute Arbeitsstelle und liebe Arbeitskollegen auch.

Hoffentlich löst sich dieser Knoten bald und kann ich mich wieder freuen auf das, was kommt.



15.10.12

Nelle alleine in...

New York?

Nein, das dann doch nicht. Aber ich bin heute zum ersten Mal alleine in die Praxis meines Frauenarztes gegangen. Mir war ziemlich mulmig zuvor und ich verliess meine vier Wände erst auf den letzten Drücker.

Zum guten Glück ist alles gut gegangen. Ich musste nicht ins Wartezimmer und kam sofort an die Reihe. Nach 45 Minuten an der Eisen-Tankstelle durfte ich dann auch schon wieder gehen.

Ein bisschen stolz bin ich schon, dass ich es geschafft habe ;-)!

Dann wird's wohl nächste Woche auch wieder klappen!

14.10.12

Heute vor einem Jahr...

... hielten wir den positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Ich erinnere mich gerne an diesen Tag zurück, deshalb möchte ich dies auch gerne mit euch teilen.

Es war am Freitag, dem 14. Oktober, als mein Mann aus dem WK (Militärdienst) nach Hause kam. Wir hatten schon zuvor abgemacht, dass wir den Test dann machen würden, wenn er wieder zu Hause ist. Meine Aufregung war gross, denn ich fühlte mich überhaupt nicht schwanger und auch nicht anders als sonst. Da meine Mens immer ein wenig unregelmässig war, machte ich mir nicht zu grosse Hoffnung, dass es schon so schnell klappen würde.

Wir hatten einen Doppeltest gekauft, damit wir ihn wiederholen könnten, falls er nicht eindeutlich ist. Gemeinsam studierten wir die Anleitung und ich führte den Test dann durch. Die Anzeige veränderte sich sofort zu einem Plus.

Wir meinten nur: Ist das wirklich wahr? Am liebsten hätten wir es gleich der ganzen Welt erzählt. Aber alle sagten immer, dass man die ersten drei Monate abwarten müsste. Eine lange Zeit! Eine unvorstellbar lange Zeit!

Bestimmt hat das ganze Haus gebebt, als wir vor Freude in die Luft sprangen! Ich denke auch heute noch, dass dies einer der schönsten und auch emotionalsten Momente in meinem Leben war! Und dieser Moment gehört zu unserer Geschichte mit Julia!


Heute haben wir auf dem Friedhof einen Schmetterling auf Blumen gepflanzt. Ein Jahr nach dem positiven Schwangerschaftstest besuchen wir unser Baby auf dem Friedhof. Diese Gedanken stimmen uns schon immer wieder sehr traurig. Wir versuchen uns aber daran festzuhalten, dass wir wunderschöne Erlebnisse hatten in der Zeit, als wir zu dritt waren!




13.10.12

Wir waren in...


Wo wohl?


 Das ist wohl jedem bekannt :-)...





In Paris...

Diese kurze Reise in die Stadt der Liebe hat uns sehr gut getan. Paris ist einfach eine wunderschöne Stadt. Wir haben uns zwar die Füsse Wund gelaufen, aber dafür auch richtig viel erlebt. Die französische Küche vermissen wir auch schon (ausser Schnecken, Froschschenkel etc.).
Auch wenn wir diese Ferien viel lieber mit unserer kleinen Julia verbracht hätten, versuchen wir, vorwärts zu schauen und jeden Tag geniessen, an dem es uns gut geht.

12.10.12

Wieder zurück...

So, nun sind wir wieder zurück! Die Reise war wunderschön.
Ich beginne mit ein paar Bildern. Ob jemand herausfindet, wo wir waren?
Ganz so offensichtlich beginne ich natürlich nicht ;-)!










Noch ein kleiner unnützer Tipp: Wir sind in Europa geblieben...
Bald gibt's mehr dazu!

7.10.12

Friedhof

Heute habe ich zum ersten Mal eine andere Mutter eines verstorbenen Kindes auf dem Friedhof kennengelernt. Bisher waren wir oft alleine auf dem Friedhof.
Es war speziell und gleichzeitig schön. Denn nun kennen wir ein kleines bisschen Geschichte mehr von den anderen Kindern, die auf dem Friedhof bei Julia ruhen.
Sie ist nach dreizehn Jahren immer noch wöchentlich zu Besuch auf dem Friedhof. Ihr Sohn starb an einer Hirnhautentzündung und wäre dieses Jahr 17 geworden.
Traurig, traurig!

6.10.12

Besuch, Besuch und nochmals Besuch

Diese Woche war geprägt von vielen Besuchen. Jeden Tag gingen wir zu Besuch oder bekamen Besuch.

Am Montag halfen wir unseren Freunden beim Umzug in ihre eigenen vier Wänden und waren anschliessend noch zu einem Abendessen eingeladen.

Am Dienstag besuchten wir die Grosseltern meines Mannes.

Am Mittwoch war ich bei meiner Stellvertretung zu Besuch.

Den Donnerstag verbrachten wir mit den anderen Grosseltern meines Mannes und am Abend war ich zu einem Weiberabend eingeladen.

Gestern waren wir bei Vewandter meiner Seite zum Abendessen eingeladen.

Heute besuchte uns eine eritreische Familie.

Und morgen?

Da steht mal nichts auf dem Programm. So eine Besuch-Woche ist nämlich ganz schön anstrengend. So schön es auch ist, ich freue mich, morgen nichts auf dem Programm stehen zu haben.

Am Montag geht's übrigens ein bisschen weg. Nur kurz. Ich verrate noch nicht wohin, sondern möchte wenn ich zurück bin, einige Fotos hochladen. Wer wohl herausfindet, wo wir waren?

Ich wünsche allen ein wunderschönes Wochenende!




5.10.12

4 Monate

Liebe Julia

Nun ist es schon vier Monate her seit deiner Geburt.
Ich vermisse dich jeden Tag und wünschte mir so sehr, dass du bei uns wärst. 
Du hast uns so reich beschenkt!
In deinem kurzen Leben hast du so viele Menschen berührt und verändert. 
Auch DEIN Leben hatte einen grossen Sinn! 
Julia, ich liebe dich!

Deine Mama


3.10.12

Erinnerungsalbum

Endlich habe ich mit dem Erinnerungsalbum begonnen.
Dieses Album habe ich schon ziemlich schnell nach Julias Tod gekauft:

Die Fotos liegen auch schon lange bereit.

Irgendwie ist es komisch, ein Fotoalbum zu gestalten und zu wissen, dass es keine Fortsetzung gibt. Dass keine weiteren Bilder folgen. Zuerst habe ich alle Fotos sortiert und angeordnet. Ich habe gemerkt, dass es für mich schwierig ist, alle Fotos einzukleben. Auf den letzten Bildern sieht Julia schon ganz anders aus. Diese möchte ich nicht im Fotoalbum einkleben. Sie gehören zwar dazu, aber ich möchte Julia so in Erinnerung behalten, wie ich sie kennengelernt habe.

Da ich mir Julias Fotos jeden Tag anschaue, ist für mich diese Arbeit emotional nicht schwieriger. Ich schaue diese Bilder sehr gerne an. Dennoch war ich gestern Abend wieder sehr traurig. Manchmal holt mich das Ganze wieder total ein.




Mein Mann kam dann auch dazu und fragte, ob er helfen dürfe. Es war so schön, zu zweit dieses Album zu gestalten. Er hat die Titelseite wunderschön gestaltet. Ich habe bei den anderen Seiten Schmetterlinge und Herzen gezeichnet und geklebt. Wir werden wohl noch viele Stunden in dieses besondere Album investieren. Aber diese Arbeit tut sehr gut und hilft uns auch wieder, den schmerzhaften Abschied zu verarbeiten.

Ob wir heute auch noch ein paar Seiten gestalten können? Hoffentlich reicht die Zeit dazu!


2.10.12

Little girl, little one, little light


We miss you little girl. We miss you little one. We miss you little light.

Aber dort, wo du bist, wirst du gut umsorgt!

Dieses Lied von Matt Hammitt spendet uns immer wieder viel Trost. Wir haben die ganze CD (Every falling tear) auf iTunes gekauft und hören sie uns viel an.

Wir finden viel Trost in der Musik. Wenn wir die treffenden Worte und die sanften Töne hören, kehrt eine wohltuende Ruhe ein. Die Ruhe, dass es Julia gut geht und sie umsorgt ist. Die Ruhe, dass wir diese Verantwortung abgeben können. Denn manchmal packt uns das Gefühl, etwas für Julia tun zu müssen.

Für Julia können wir aber "nichts" mehr tun. Wenn wir etwas für Julia tun, dann tun wir es für uns, um z.B. unser kleines Mädchen nie zu vergessen.

"God is near little girl!" An dem halten wir uns fest. Und das spendet Trost.

1.10.12

Umzug

Heute haben wir Freunden beim Umzug geholfen. Wir wissen nun gut, was uns in ein paar Monaten bevorsteht!

Es war schön, wieder einmal ein kleine Stück Hilfe zurückgeben zu können. Wir haben in den letzten Monaten solch grosse Unterstützung von ihnen bekommen. Wenn immer etwas war, standen sie für uns bereit. So ist es für uns auch schön, auch für sie wieder einmal etwas zu tun.

Ich habe die Küchenschachteln ausgepackt und die Küche nach meinem Geschmack eingerichtet. Mal sehen, ob sie auch alles wiederfinden und ob es auch ihnen gefällt!

Auch im Kinderzimmer habe ich gewirkt und die Kinderkleider in die Schubladen verteilt. Es fühlte sich so schön an, diese kleinen Kleider in den Händen zu halten. Einen Moment lang hatte ich mir schon überlegt, wieso uns das nicht gegönnt wurde. Aber im andern Moment stand auch schon wieder ein Umzugshelfer im Zimmer und war ich in Gedanken schon wieder an einem andern Ort.

Nun sind wir zu Hause. Zu Hause mit vielen Bananenschachteln. Die werden nun allmählich gefüllt - bis auch sie umziehen dürfen.

Wir freuen uns auf diesen neuen Lebensabschnitt!