24.9.12

Weisse Kittel...

Mein kleines Ich sagt mir, dass es genug hat von weissen Kitteln. Weisse Kittel = Ärzte (meine Sprache)

Vor einem guten Jahr hatte ich eine Reihe von Untersuchungen wegen meines Immunsystems. Darauf folgte eine super Periode, da ich nach Neuseeland gehen durfte. Das war schon immer die beste Medizin!

Darauf folgten erfreuliche Arztbesuche, wo wir Julias Gedeihen sehen durften. Doch im Dezember wieder die Nachricht, dass ich noch einen anderen Arzt aufsuchen musste. Schon wieder ein neuer Arzt. Obwohl ich mich ja eigentlich gut fühlte. Aber für Julia tat ich das dann gerne.

Dann wieder die Zuversicht auf eine bessere Zeit, welche wir dann hatten. Zwar musste ich öfters mal zum Arzt, aber nur zur Kontrolle.

Im April dann wieder einen neuen Arzt. Diesmal, weil Julias Ventrikel zu breit waren. Auch von dort gingen wir wieder mit Zuversicht, dass wir das Kapitel "Arztbesuche" nun vorerst mal wieder abhaken konnten.

Während der Geburt kamen noch weitere neue Ärzte dazu. Klar, wir waren sehr angewiesen auf die Ärzte. Aber am Samstag, als wir aus dem Spital entlassen wurden, entfernte mein Frauenarzt die Klammern vom Kaiserschnitt, damit ich lange keine weisse Kittel mehr sehen müsse.

Zuversicht. Jetzt hatten wir Zeit zu trauern. Endlich Abstand vom Thema "Gesundheit". Übrigens schreibe ich bewusst "Gesundheit" und nicht "Krankheit", denn ich fühlte mich ja nie richtig krank.

Nach einem Monat folgten wieder neue Bekanntschaften mit Ärzten. Danach sagte ich zu meinem Mann, dass nun Schluss sei. Ich wollte keine Ärzte mehr sehen.

Das Abschlussgespräch mit meinem Frauenarzt war nicht besonders aufwühlend, da es mir gut ging. Es war sonst sehr emotional, da es ja das erste Mal wieder in der Praxis bei ihm war. Dort, wo wir Julia immer sehen konnten.

Ok, der ZahnARZT-Termin, der dann folgte, war für mich der Schlimmste von allen ;-). Für wen aber nicht?

Heute stand wieder einmal ein Termin beim Endokrinologen an. Ich ging guter Dinge, da ich eigentlich nichts zu befürchten hatte. Da waren wir uns wohl nicht ganz einig. Die Blutwerte waren nicht gut und so bleibe ich vorerst mal noch abhängig von den weissen Kitteln. Oh ja, es würden vielleicht von weitere Untersuchungen folgen. Ich würde schon informiert und bekäme dann ein Aufgebot für eine Magenspiegelung. Wie bitte? Eigentlich hatte ich doch gerade mal mit Negativschlagzeilen abgeschlossen.

Da fragt man sich schon, wann alles mal aufhört. Aber offensichtlich helfen diese Fragen nicht weiter.

Muss ich einfach meine Einstellung ändern? Gerne die Zeitschriften in den verschiedenen Praxen durchstöbern und Gespräche über körperliche Gebrechen führen? Oder sollte ich einfach hingehen und es über mich ergehen lassen?

Nein, es ist doch gut, dass ich nicht gerne zum Arzt gehe. Denn das heisst ja auch, dass ich daran interessiert bin, gesund zu sein! Diese Abhängigkeit möchte ich nicht zulassen.

Und dass mich nun auch keiner falsch versteht: Ärzte braucht es unbedingt und sie geben alles, dass es uns gut geht. Ich fühle mich gut aufgehoben und bin sehr zufrieden mit all meinen Ärzten.

Nur habe ich einen kleinen Wunsch: Einmal einen Monat lang keine "weisse Kittel" sehen zu müssen...





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